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Trotzdem wäre es ganz schön gewesen, diesen dämlichen Luftfilterkasten ausgebaut zu kriegen, damit der Vergaser leichter ’raus geht. Ich habe bestimmt 2,47 Stunden alles versucht und war zum Schluß so entnervt, dass ich mit dem schmutzigen Gedanken spielte, ihn einfach zu zersägen. Letztlich habe ich mich sogar dazu herabgelassen, in den einschlägigen Dummschwätzer-Kindergarten-Foren zu stöbern, was zum Glück lediglich meine Vorurteile bestätigte, ohne jedoch einen praktischen Nutzen zu erzielen.

Zum Glück fand ich dann durch Zufall endlich eine originale Reparaturanleitung für das Ding. Und hier war der Ausbau recht logisch beschrieben und nachvollziehbar: man braucht lediglich den gesamten Arsch von dem Mistding abschrauben, dann kann man den Kasten nach hinten ’rausquetschen. Diese Möglichkeit habe ich mich gar nicht zu denken getraut; ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass die Japaner noch genau so gemein sind, wie vor 35 Jahren. Andererseits: wann muß man schon ’mal das Ding ausbauen? Die 4,3 mm Nachhintenrückung zum Ausbau des Vergasers reichen einem japanischen Minichirurgen mit je fünf Kreuzgelenken an jedem Finger allemal.

Egal,- irgendwann hatte ich durch Winkeln, Hebeln und Fluchen unterstützt, den kleinen Gasmann in der blutigen Hand. In früheren Jahren wäre das nicht ohne einen kräftigen Strahl steinalter Hexenpisse abgegangen, die sich mir über die Hand bis in die Achselhöhle verteilt hätte; aber man lernt ja…

Nun wurde er erst einmal- wie ein Hering- eingelegt. Und zwar nicht in Essig und Öl, sondern einige Tage in Kaltreiniger. Danach hatte er zwar seine Farbe gewechselt, aber die Innereien waren immer noch bombenfest. Es dauerte etwa eine Woche, in der ich eine Dose Rostlöser in das Ding versenkt hatte, bis ich alle Brocken in der Hand hatte und alle beweglichen Teile wieder gangbar waren! Nach der Montage eines kompletten Rep.-Satzes, durfte ich hoffen, dass er wieder vergaste, der Dreckspatz.

 

 

Ähnlich musste ich mit dem von innen verrostetem Tank verfahren. Auch er wurde mit abscheulichen Essenzen gefüllt, gespült, wieder befüllt usw.,- eine Woche lang. Dann spendierte ich ihm ein original BMW Benzinsieb, montierte das gereinigte Benzinhuhn und legte das Faß wieder beiseite.

Ein Öl- und Filterwechsel war nach mindestens 11 Jahren obligatorisch. Wobei ich über die angegebene Füllmenge von nur 1700 ml etwas erstaunt war. Das konnte nicht sein! Zumal ich 2100 ml alte Soße aus Motor und Öltank zapfte. Es erwies sich letztlich, dass bei korrekter Befüllung doch beruhigende 2.250 ml hineinflossen,- na also, damit kann man leben.

 

Der Probelauf erfolgte dann per Infusionsflasche und war- wider Erwarten- fast spontan von seinem eigenen Erfolg gekrönt: der Apparat sprang gut an, der Vergaser war dicht und der Motor klang gut. Die Feinjustierung des Vergasers kommt später dran.

 

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