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Bilder und Texte der Seiten 74 bis 81

S.74/75: Zü.WC

Wieder Trabantenstadt mit zig Ortsteilen und städtischem Anspruch; zum Verfahren schön. Die übliche Wohngegend mit den üblichen Zweifamilienhäusern hinter den üblichen Vorgärten, die keine sind.

Der Verkäufer, ein gepflegter Mittvierziger im üblichen Freizeitornat, Typ Außendienstler oder Bankangestellter, entpuppt sich als Sohn des Hauses, der vor Jahrzehnten das Krad im elterlichen Keller abgestellt hat.

In dem, durch die übliche, integrierte Doppelgarage zu erreichendem Keller ruht seitdem die Zündapp unter einem Berg von Freizeit- und Gartenutensilien.

„ Ich hatte damals gerade einen neuen Hinterreifen aufziehen lassen und bin auf dem Heimweg von der Werkstatt in der ersten Kurve weggerutscht. Seitdem steht sie da…“

 

S.76/77: CZ

Drei Ortschaften weiter, an der Hauptstrasse, etwas zurückgesetzt am Hang, ein altes Backsteinhaus mit wildem Garten und jeder Menge Esoterikkram, finde ich eine mittelalte Umweltschnepfe, die komischer Weise ihr Auto wäscht. Leider nur von außen.

Da aus dem Klingelschild nicht klar ersichtlich ist, ob mein Verkäufer neben den drei Katzen und zwei Hunden sowie etlichen, nur mit Vornamen gekennzeichneten Menschen, auch hier wohnt, frage ich sie.

Bald darauf erscheint ein natürlich ‚unheimlich netter’ Enddreißiger im Schlabberlook und führt mich in eine Holzwerkstatt unter dem Haus.

„ Ich hab’ die damals von ’nem Typen aus Bremerhafen gekauft und bin jahrelang damit an die Uni gefahren. Die hat ja so einen tollen Sound. Irgendwann hat dann aber der TÜV die Reifen moniert und da habe ich sie abgestellt…“

 

S.78: RT

Mitte Dezember bei absolutem Depriwetter über Land in Richtung Fulda. Natürlich wieder einmal verfahren. Endlich da, ist es richtig kalt und winterlich. Neue Einfamiliensiedlung hinter einem Bauernhof. Gutsituierter Mittfünfziger mit erwachsenen Kindern, chicem Holzofen und Katze. Das Motorrad steht neben dem Haus in einer kleinen Halle und springt sofort an.

„Ich habe sie ja bestimmt 25 Jahre gefahren und war überall damit. Im Sommer bin ich sogar damit nach Kassel an die Arbeit gefahren. Aber seit hier der letzte BMW-Händler dichtgemacht hat, steht sie nur noch rum. Ich bin auch, glaube ich, mittlerweile zu alt dafür…“

S.79: Laverda

Etwa 20 Kilometer südlich von Nürnberg mit der SRX 600 von Seite 56 im Gepäck. Tausch der geplatzten Träume mit Wertausgleich. Der Traumverlierer der SRX hatte ein etwa 3-jähriges Kind, der Ebensolche mit der total zerlegten Laverda ein vielleicht drei Monate altes Baby und eine unheimlich aparte Frau. Alles im Neubau eines großen Einfamilienhauses mit Eigenleistung und grillenden Nachbarn.

„ Ich hab’ die Laverda mal als Ruine gekauft, total zerlegt und auch schon angefangen zu restaurieren. Aber dann ging die Familie und das Haus vor und sie blieb liegen. Mit der SRX kann ich zumindest zum Dienst fahren, dann kann meine Frau das Auto nutzen…“

 

S.80/81: Hoffmann

Wieder Randgemeinde und 60-er-Jahre Siedlung mit von Gartenzwerg bevölkerten Vorgärten, massiven Garagen und gefegten Plattenwegen. Ein älteres Ehepaar in Eiche-brutal und verglastem Freisitz mit gusseisernem Gemütlichkeitszierrad.

Das Motorrad steht im Raum oberhalb der Garage und ist nur über eine Leiter erreichbar. Zwischen alten Brettern, Dachziegeln und Fahrradgerümpel steht sie ohne Räder an die unverputzte Wand gelehnt. Der Jahrzehnte alte, jetzt zum Leben erweckte Staub, tanzt in einem, von der Dachluke herein gelassenem Sonnenstrahl wie in einem Balken und taucht das Wrack in ein goldenes Licht; ein wunderschön sakrales Bild.

„ Mein Vater hat sie jeden Tag zur Arbeit gefahren und nachmittags ist er damit in den Garten und hat Obst geholt. Anfang der 60-er Jahre hat er dann das erste Auto gekauft. Da kam sie dann oben in die Garage. Und seitdem steht sie dort…“

 

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