Sechstes Photobuch des
motorcycle-art Labels
’ Diese Eine 90/S ’
84 Seiten + Text
Format 27x 20,4
Hardcover- matt
109,00 €
Nach der in den 60-er Jahren noch üblichen ‚50-er-Zeit’, ersten ‚Gehversuchen’ auf einer gechopperten MAX, einem Kurzzeiterlebnis auf einer NORTON-DOMINATOR und BMW- Lehrjahren auf einer R75/5, kaufte ich 1978 eine gebrauchte R90/S.
Eigentlich wollte ich eine 90/6 haben, weil man von den BMW-S-Modellen nur Negatives hörte. Egal, ob R50/S oder R69/S, das ‚S’ stand bald für Schrott und die Testberichte über die 90/S bestätigten diesen üblen Ruf zusehends. Der Grund lag eigentlich auf der Hand: die Dinger konnten und wurden einfach zu hoch gedreht!
Da ich weit und breit keine 90/6 finden konnte, musste ich also in den bunten Apfel beißen und mir eine ‚DAYTONA’ kaufen. Denn auch die wesentlich dezentere ‚Silberrauch’ war nicht verfügbar. Sofort war klar, dass aus diesem schillerndem Papagei ein stolzer Rabe werden würde, was im ersten Winter auch prompt geschah,- und zwar konsequent gemäß dem ‚Eric Burdon’-Motto ‚paint it black’: alles- oder fast alles wurde schwarz! Heraus kam ein sehr ansehnliches, einmaliges Motorrad, welches den BMW-Puristen die Zornesadern platzen ließ.
In diesem Zustand blieb dieses Motorrad 25 Jahre, trug mich brav und zuverlässig über Land und ließ es nach wie vor zu meinem größten Vergnügen reihum lustig platzen!
Anlässlich der Silberhochzeit zwischen Mensch und Maschine, beschloss ich- mittlerweile kolortechnisch geläutert- ihr das Originaloutfit zurück zu geben und dabei auch die gesamte Technik zu überholen. Hierbei erklang aber unterschwellig immer noch ‚paint it black’ was die Antriebselemente anging. Und wieder erstand- wie der olle Phönix aus der Aschentonne- meine ‚S’ in einmalig schönem Gewand.
Und so wurden wir beide älter und auch ein wenig ruhiger und müssen nicht mehr bei jedem trügerischen Sonnenstrahl sofort auf die von ‚Bikern’ verseuchte Piste.
Wir haben seit dem Neuaufbau 2003 bis heute etwa 13000 Kilometer unter- für beide- optimalen Bedingungen zurückgelegt und jeden Kilometer genossen. Und wenn sich dies noch weitere zehn Jahre fortsetzen könnte, habe zumindest ich wohl mein Soll erfüllt und ‚Diese Eine 90/S’ steht dann frisch poliert und 'eingesargt' in meinem Wohnzimmer…
- oder auch nicht...
Ulf Dauselt