- motorcycle - art - Klassische Motorräder als Kunstobjekte Klassische Motorräder als Kunstobjekte - 05605-8064434 -
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- wie ich 'Rocker' wurde - 1

Wir 50-er-Piloten trafen uns fast jeden Abend in unserer Stammkneipe, einem ehemaligen Trümmergrundstück mit großem Garten und einem barackenartigem Ausschankgebäude. Draußen im ‚Garten’ gab es zwei überdachte Sitzecken mit Gartenstühlen und einem Tisch. Dort saßen wir, während unsere Hochlenker-Böcke auf wackeligen Ständern vor der Tür standen und tranken für 2 Mark drei große nullfünfer Bier. Und dann hörten wir ihn und sie!

Irgendwo in ca. drei Kilometern Entfernung begann sich ein heiseres, röhrendes Fauchen sehr schnell auf uns zu zubewegen. Man konnte das seltene Schalten hören und wusste so ungefähr wo er und sie jetzt waren. Dann waren sie da. Ein röhrendes Ausrollen, noch ein kurzer Gasstoß und dann war wieder Ruhe und unser Puls beruhigte sich. Und dann stand das Ding natürlich genau vor dem Eingang auf dem Seitenständer und tickte verhalten vor sich hin. Der Fahrer, ein lokaler Rennfahrer, kam- in schwarzes Leder gehüllt- zum Eingang herein, fuhr sich mit einer Hand durch das blonde, nach hinten gefahrtwindete Haar und latschte lässig an unserer Sitzecke vorbei. Der Typ war ca. zehn Jahre älter als wir und genoss bei uns Bürschchen den Nimbus der Unbesiegbarkeit.

Wenn wir die Hälse reckten konnten wir seine Maschine sehen: einen Traum in Schwarz und Chrom! Dort stand eine ‚Black Bomber’! Wir wussten damals nur, dass es eine 450-er HONDA mit 45 PS war und mindestens 180 lief. Das Schnellste, was serienmäßig käuflich war. Aber wir gingen nicht raus, um dem Ding zu huldigen. Es wäre zu peinlich gewesen, wenn der Typ dazu gekommen wäre. Aber wir spannen natürlich rum, an unserem Tisch und malten uns aus, was wir für Mädels abschleppen könnten, mit so einem Ding. Kurze Zeit später kam der Typ wieder raus, ging zu seinem Gerät, setze sich drauf, drückte auf einen kleinen Knopf und das Ding erwachte mit einem heiseren Brüllen. Die Arschgeige wusste natürlich genau, dass wir die Ohren spitzten und ließ es kommen. Lieber Gott, welch ein Sound in dieser Häuserschlucht! Beim Abbremsen an der ersten Kreuzung zog das Ding die gesamte Luft aus dem Stadtteil und beim anschließenden Gasgeben flogen die Ziegeln von den Dächern und das Geräusch zog allen Mädels der Stadt die Höschen aus.

Naja, gegen Abend setzten wir uns auf unsere betagten 50-er, trampelten wie bestusst auf den Kickstartern rum, vernahmen dann irgendwann ein gequältes ‚Mööh’ oder so und krabbelten frustriert nach Hause oder in die einzige Disco, die uns in unserem ‚Rockerornat’ einließ…

 

- der 'HACIENDA'

 

 

 

Nachdem mir meine 'Aufreißer'- Hercules, nach ca. eineinhalb Jahren, an einem Faschingsabend vor einer unserer Stammkneipen gestohlen wurde, konnte sie mir gestohlen bleiben!

Jetzt sollte endlich eine 'Große' her.Und da mein Budget wie immer knapp war und zu dieser Zeit ( man schrieb das Jahr 2 nach 'Easy Rider ) jede Menge brave 50-er Jahre 'Spießerböcke' zu Choppern umgebaut wurden,sollte es so ein Apparat sein!

Diese Dinger sahen für die damaligen Verhältnisse und Eingedenk ihres Ursprungs zum Teil richtig 'irre' aus und die Basismotorräder gab es noch für den berühmten Appel und das berüchtigte Ei.Eine Clique von kreativen Schraubern hatte auch schon eine gute Handvoll auf die Räder gestellt,doch schienen mir die Dinger unerreichbar zu sein.Doch eines Tages geriet ich per Zufall an eines dieser 'Wunderwerke' der Schrauberkunst: eine weiße NSU-MAX mit dem illegalsten Umbau aller Zeiten!

Und wieder mußte ich zum Frisör,denn Väterchen hielt-wie bei der HERCULES- das Kapital ultimativ umklammert.Aber für diesen 'Hobel' hätte ich mir sogar zwei Glatzen schneiden lassen!!

Die besagte Schrauber-Clique nannte sich übrigens einige Jahre später 'AME'...

 

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© Ulf Dauselt